Month: June 2017

Insel der Blumen – Isla Taboga

Insel der Blumen – Isla Taboga

An unserem zweiten Tag unterwegs wollen wir den stressigen Lärm der Stadt hinter uns lassen und den Tag am Strand verbringen, um runter und langsam in den Reiserhythmus zu kommen. Von Albrook, dem Busbahnhof der Stadt, wollen wir zum Hafen fahren, wo uns eine Fähre 

Panama Stadt

Panama Stadt

Während unser Flugzeug im Landeanflug ist, schieße ich aufgeregt Fotos – das Meer scheint vor dem Hintergrund schwarzer Bergsilhouetten landeinwärts zu fließen – einen braunen Fluss hinauf, in den grünen Djungel. Sobald wir aussteigen trift eine Welle feuchtwarmer Luft unsere Gesichter; die Aufregung kribbelt mir 

Der Plan

Der Plan

Unser Grundgedanke

Im Grunde wollen wir für ein Jahr oder bis zu 15 Monate reisen. Meine Anwesenheit wird nirgendwo erwartet, aber Babel beginnt ihr Referendariat im Herbst 2018, also werden wir vorher nach Deutschland zurückkehren. Es ist ein merkwürdiger Gedanke so lange unterwegs zu sein, aber wir dachten, wenn wir es schon durchziehen, dann richtig. Neben der Zeit ist der Plan die zweite Komponente, welche wir so gut es geht vermeiden wollen. Ich tendiere dazu zu viel zu planen, manchmal bis zur innerlichen Unruhe, und wir wollten beide mit ein bisschen Spontanität reisen. Wenn uns ein Ort gefällt, können wir bleiben. Wenn nicht, ziehen wir weiter. Wir mögen beide glückliche Zufälle und wollen sehen, auf wie viele wir stoßen können.

=brunnen =LMUMuenchen =GeschwisterSchollPlatz
Den kalten Münchner Winter für ein Jahr Sonne eintauschen

Die Weichen stellen

Ich habe gehört, dass es ein guter Weg ist sich selbst zu motivieren, wenn man sicher gehen will, dass man etwas Schwieriges auch wirklich durchzieht, möglichst vielen Leuten davon zu erzählen. Es ist leicht, sich selbst hängen zu lassen, man wird sich immer vergeben. Vor Freunden und Familie einen Rückzug zu machen ist schon schwieriger, weil es zumindest ein bisschen peinlich ist. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf haben wir allen, die wir kennen (oder zumindest mit denen wir uns im letzten Jahr unterhalten haben) erzählt, dass wir auf Weltreise gehen. Wir werden auf jeden Fall ein Jahr reisen. Ja, das ist eine lange Zeit. Nein, wir werden keinen Job haben. Ja, wir werden wiederkommen und nicht für immer unterwegs sein…wahrscheinlich.

Das größere Versprechen galt einander. Wenn man zu zweit das selbe Ziel verfolgt, ist es wesentlich verbindlicher. Das hat es uns erlaubt die stressigen (naja, zumindest für mich stressigen) Schritte zu gehen, die es erschweren, einen Rückzug zu machen. Beispielsweise unsere Wohnung untervermieten. Wir werden sie nicht brauchen und wollen nicht dafür zahlen, also haben wir sie für ein Jahr vermietet. Wenn wir nach ein paar Wochen kalte Füße bekommen sollten, wäre es nicht so einfach zu unserem alten Leben zurückzukehren. Es ist nicht unmöglich, aber es bringt uns dazu vorwärts zu treiben statt umzukehren.

Manche Schritte sind klein, wie zum Beispiel das Durchblättern von Reiseführern. Manche sind größer, etwa Flugtickets buchen oder unseren gesamten Besitz zusammenpacken, aber sie addieren sich alle und bringen uns voran. Wenn man meine Mutter fragen würde, würde sie sagen, dass ich schon immer einen kleinen Schubs gebraucht habe um etwas Neues auszuprobieren. Diese Anhäufung kleiner Schritte ist unser Schubser.

=snow =playinginsnow
Wir sind ein gutes Team – was soll da noch groß schief gehen?

Los geht’s

Wir haben in Panama angefangen. Eine Frage, die wir häufig hören ist “Warum Panama?”. Ich nehme an, wir würden dieselbe Frage auch bei anderen Ländern hören, aber ich glaube Panama fällt ein bisschen auf, weil es nicht auf jedermanns Liste steht. Mit der Ausnahme von Janoschs kleinem Tiger & dem kleinen Bär schwärmt niemand von Panama, wie man vielleicht von Frankreich schwärmt. Es gibt viele Gründe für Panama – zum einen: Warum nicht Panama? Wenn ich mir Gedanken darüber mache, wohin ich reisen möchte, ist die Liste lang. Wenn ich mich frage, wo ich auf garkeine Fall hin möchte, ist die List kurz, fast nicht existent. Von Krieg und Sicherheitsbelangen einmal abgesehen, gibt es kaum Orte, die ich nicht gerne besuchen würde. Von daher entspricht Panama den Anforderungen.

Die zweckmäßigere Antwort ist, dass wir Ende Juli in Kalifornien sein wollen. Ich lebe in Deutschland und sehe meine Eltern und nicht so oft – es ist schön Halt zu machen und sie zu besuchen. Kalifornien an sich fehlt mir auch – das Wetter, das Essen, der Charakter. Meine Familie mietet im August Hütten in Mammoth, in den High Sierras, und weil wir  die Gegend seit meiner Kindheit besuchen, ist es mir noch immer wichtig. Ich versuche zurückzukommen, so oft ich kann. Mammoth ist auch Babel ans Herz gewachsen  und wir haben überlegt, ein bisschen wandern / zelten zu gehen, während wir in den Staaten sind. Dieses Jahr werden die USA eine Sonnenfinsternis erleben, was man mit etwas Glück vielleicht ein oder zweimal erlebt, aber auch leicht verpassen kann. Selbst habe ich noch nie eine gesehen und so ist der Plan im August den Weg nach Idaho einzuschlagen, um dabei zu sein.

Warum also Panama? Es ist halbwegs auf dem Weg nach Kalifornien, oder zumindest in der richtigen Richtung. Es ist ein Ort, den wir beide noch nie gesehen haben. Es gab günstige Flüge und es ist gut mit dem Rest von Zentralamerika verbunden. Wir haben vor nach Panama zu fliegen und dan gen Norden zu ziehen, um irgendwann in den Staaten anzukommen.

=lakegeorge =mammothlakes =california
Am Lake George habe ich die Sommer meiner Kindheit verbracht.

Die Reise

Die Zeit wird’s zeigen.